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Die Astronomie-Seiten von Mario Weigand

Farben der Sonne: Spezialfilter & Farbdarstellung

Stimmt die Farbe? Leider nicht...

Die Sonne ist ein spannendes und zugleich dankbares Objekt für die Fotografie, da sich bereits mit kleinen Optiken ansehnliche Bilder erstellen lassen. Zudem ändert sich der Anblick der Sonne unaufhörlich. Bei der Beobachtung und Fotografie beschränkt man sich schon lange nicht mehr nur auf das klassische Weißlicht. Bilder die mit Bandpass- oder schmalen Linienfiltern werden immer häufiger. Sie werden in der Regel mit Monochrom-Kameras gewonnen und nachträglich eingefärbt, um etwas anspechender zu wirken – doch welche Farbe ist eigentlich die richtige?

Die Sonne wird leicht gelb wahrgenommen, was im Wesentlich daran liegt, dass das blaue Licht in der Atmosphäre stärker gestreut wird als der Rest des sichtbaren Lichts – daher der blaue Taghimmel. Doch eigentlich ist der Begriff "Weißlicht" wörtlich zu nehmen, die Sonne würde uns ohne Atmosphäre eigentlich weiß erscheinen.
Wer bei der Färbung eigener Aufnahmen möglichst nah an der Realität bleiben möchte, kann sich an den Werten in dieser Tabelle orientieren.

Filter/LinieWellenlängeFarbdemo8-bit-RGB-Werte
Weißlicht400 - 700 nmRGB(255,255,255)
Solar Continuum540 nmRGB(129,255,0)
656 nmRGB(255,0,0)
486 nmRGB(0,239,255)
CaK393 nmRGB(126,0,153)
CaH396 nmRGB(129,0,165)
NaD589,5 nmRGB(255,226,0)
He D3587,5 nmRGB(255,233,0)

Demnach müssten Hα-Bilder eigentlich grell rot und "Weißlichtbilder", die mit Hilfe eines Solar Continuum Filters gewonnen wurden, grüner als Gras sein... Doch hier spielen natürlich auch persönliche Vorlieben mit. Die Weißlichtsonne wird gerne gelblich dargestellt und bei Hα-Bildern ist von Gelb bis Rot alles dabei. Ich nutze dafür die Verlaufsumsetzung in Photoshop, bei der die Grauwerte eines S/W-Bildes mit einem frei definierbaren Farbspektrum ersetzt werden.