
Im Februar habe ich mein bisheriges Planetengerät, das Intes MK 67 durch ein größeres Gerät ersetzt.
Mit dem 6" Intes bin ich des öfteren an die Grenzen seines Auflösungsvermögens gestoßen. Das Seeing an meinem Standort erlaubt ab und zu mehr.
Daher habe ich mich entschieden ein neues Gerät mit größerer Öffnung zu kaufen. Geplant war ursprünglich ein 8" f/15 Maksutov-Cassegrain von TEC,
dazu kam es aufgrund von Lieferschwierigkeiten aber nicht. Über einen Freund bin ich letztlich an ein 9" f/12 Schmidt-Cassegrain von Takahashi (TSC-225) gekommen,
das in Florida, USA gebraucht zum Verkauf stand.
Das TSC-225 ist ein seltenes Gerät, da Takahashi Anfang der 90er nur etwa 100 Stück gebaut hat, die aber fast alle eine hervorragende
Optik besitzen und für Planeten gerade ideal sind.
Das Takahashi 9" SC war für Celestron übrigens der Grund das C9,25 zu bauen, welches ebenfalls ein hervorragendes Planetengerät ist!
Ich habe die Entscheidung nie bereut, nur der Wunsch nach noch mehr Öffnung bewegte mich etwa ein Jahr später wieder zum Aufrüsten.
Das Gerät hat mir gnadenlos scharfe Bilder von Saturn gezeigt und war sein Geld definitiv wert!
Neben der sehr guten Optik bietet das TSC-225 auch einige mechanische Vorzüge. Das Gerät ist absolut justierstabil und musste in den 14 Monaten
nie kollimiert werden! Der als Tragegriff ausgeführt Sucher hat mich zuerst skeptisch gemacht, aber das mit 9,9 kg sehr leichte Gerät ist darüber
tatsächlich zu transportieren, ohne, dass der Sucher seine Einstellung verliert! Daneben ist er auch eine Klasse für sich, der Sucher bildet
absolut scharf ab und liefert ein sehr klares und helles Bild. Neben dem Pentax 7 x 35 CI-F (bzw. Pentax 7 x 50 F) definitiv der beste Sucher
durch den ich bisher geschaut habe. Mit dem Okular lässt sich fokussieren und eine stufenlos dimmbare Fadenkreuzbeleuchtung erleichter die Arbeit.
Die Spiegelzelle ist mit zwei Öffnungen versehen, worüber sich Lüfter montieren lassen. Damit kann das Gerät schneller auskühlen. Ich habe
allerdings die Möglichkeit, meine Geräte bereits Stunden vor der Beobachtung draußen kühl zu lagern. Daher ist das Auskühlen für mich kein Thema.
Am Tag hat sich die weiße Farbe des Tubus positiv bemerkbar gemacht, denn selbst wenn die Sonne seitlich auf den Tubus schien, war nur eine
ganz leichte und sehr langsame Erwärmung festzustellen. Das Tubusseeing verschlechterte sich daher kaum.
Der einzige Nachteil an dem Gerät war bei mir das relativ starke Shifting, was geschätzt 1,5 Bogenminuten betrug. Daher war beim Scharfstellen
mit einer Webcem wegen des kleinen Gesichtsfeldes etwas Geduld angesagt, man muss sich dran gewöhnen.
Das höhere Auflösungsvermögen gegenüber dem MK-67 hat sich schon bei den ersten Aufnahmen deutlich bemerkbar gemacht. Allerdings hatte ich bei Jupiter und Saturn nicht sehr viel Glück, da die Oppositionen jeweils ovn schlechtem Wetter geprägt waren. Und auch das Seeing war dann meist schlecht. Jedoch gelang mir eine ganze Reihe Venusaufnahmen, darunter auch die ersten mit UV-Filter. Auch bei Uranus und Neptun gelangen mir ein paar Aufnahmen zusammen mit Monden.
Optisches Design: | Schmidt-Cassegrain |
Öffnung: | 225 mm / 9 Zoll |
Brennweite: | 2700 mm |
Resultierendes Öffnungsverhältnis: | f/12 |
Durchmesser Sekundärspiegel: | 65 mm |
Durchmesser Primärspiegel: | 235 mm |
Spiegelbeschichtung: | Multi-layer enhanced alum. |
Auflösungsvermögen: | 0,52 " |
Grenzgröße: | 13,5 |
Lichtsammelvermögen: | 1033x |
Tubusdurchmesser: | 253 mm / 9,96 Zoll |
Tubuslänge: | 705 mm / 27,76 Zoll |
Tubusgewicht: | 9,9 kg |
Sucher: | 7x50; beleuchtet; 6,3° Gesichtsfeld |
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