
Selenogr. Koordinaten | [ 43,3S ; 11,2W ] |
Durchmesser | 88 km |
Höhe | 4.850 m |
Karte im Rükl-Mondatlas | 64 Tycho |
Optimale Beobachtungszeit | 1 Tag n. e. Viertel Letztes Viertel |
Tycho ist ein auffallender Krater in den südlichen Hochebenen der erdzugewandten Mondseite. Er liegt in der Nähe des Mare Nubium. Seine Tiefe ist im Vergleich mit den Verhältnissen anderer Mondkrater bemerkenswert ausgeprägt und misst von den Höhen des Kraterwalls 4.850 Meter. Der Innenhang des Walls ist terrassiert und hat eine Neigung von 34 Grad. Der Außenhang ist 26 Grad geneigt.
An den Hängen und am Kraterboden zeigen sich erstarrte Lavaflüsse. Vom Kraterboden erhebt sich ein zentrales Bergmassiv, ein so genannter Zentralberg, bis in eine Höhe von mindestens 1.600 Metern; er besitzt vulkanische Kegel und Schlote.
Tycho hat einen sehr hellen Innenbereich und ist darüber hinaus das Zentrum des hellsten und ausgedehntesten Strahlensystems auf dem Mond, das einen großen Teil der Vorderseite überzieht und ihn zum wohl bekanntesten Strahlenkrater macht. An einem der Strahlen von Tycho lag die Landestelle von Apollo 17. Anhand der zur Erde gebrachten Proben des pulvrigen und hauptsächlich glasperlenartigen Materials wurde das Alter mit etwa 100 Millionen Jahren bestimmt und seine Entstehung durch den Auswurf eines großen exlosionsartigen Einschlags am Ort von Tycho untermauert. Weitere markante Strahlenkrater sind Kepler, Kopernikus und Aristarchus.
Erscheinungsbild bei Vollmond: Tycho ist bei Vollmond mit Sicherheit eine der auffälligsten Strukture, was er seinem ausgepräten Strahlensystem zu verdanken hat. Der Krater selbst wirkt bei Vollmond allerdings sehr strukturarm. Die Oberkante des Ringwalls erscheint als heller Ring, ebenso erscheint der Zentralberg als heller Fleck. Ein besonderes Feature ist ein dunkles
Halo, das den Krater umgibt und ihn von seinem Strahlensystem trennt. Dies ist sehr gut auf dem Vollmond-Mosaik vom 17. Oktober 2005 zu erkennen.
Um etwas über den aktuellen Wissensstand über diese Strukturen zu erfahren, empfehle ich die unten verlinkten Karten des LPI, insbesondere die Geologische Karte.
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |