Der Venustransit am 6. Juni 2012 war der letzte in diesem Jahrhundert. 105 Jahre, bis 2117 werden die Menschen bis zum nächsten Ereignis warten müssen!
In der Zwischenzeit kann man sich allerdings mit einigen Merkurtransiten trösten, hier einige Daten dazu.
Für die Beobachtung des Vorübergangs bin ich nach Kreta gereist.
Dort hatte ich die Gelegenheit, das Skinakas-Observatorium auf über 1.700 m Höhe als Beobachtungsort zu nutzen.
Die Sicht war im Allgemeinen sehr gut, lediglich Wind und launisches Seeing waren zu verschmerzen.
Gute Momente für ein paar scharfe Bilder der Sonnenoberfläche samt Venusscheibe gab es dennoch.
Ausgerüstet war ich mit dem Pentax 105/670 SDP Astrographen, montiert auf einem Manfrotto 501 Videoneiger und Gitzo GT3541L Mountaineer Carbon-Stativ.
Zu Anfang war die Sonne noch durch Dunst und Staub tief am Horizont stark gedämpft, sodass ein ND 1,8 2" Graufilter von Baader ausreichte.
Ein Frontfilter aus Baader AstroSolar-Folie war erst etwas später nötig.
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: Der erste Blick auf die Venusscheibe vor der Sonne. Die Sonne kletterte gegen 04:57 MESZ über eine Wolken- und Dunstschicht über dem östlichen Mittelmeer. Die Luftunruhen waren zunächst sehr stark und es sah auch eine Weile nicht nach Besserung aus. Trotzdem war es eine...
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: Gegen 5 Uhr MESZ war bereits die gesamte Sonnenscheibe zu sehen. Nach wie vor mit schlechtem Seeing – aber gelegentlichen grünen Segmentierungen am oberen Rand... Ganz schwach lassen sich auch Sonnenflecken erkennen.
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: Mit zunehmender Höhe wurde die Luft minimal ruhiger, jedoch immernoch bei weitem nicht ausreichen für die 670 mm Brennweite des Pentax-Astrographen.
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: Ein zweites Mal habe ich einen kleinen Green Flash erwischt. Trotz der starken Verzerrungen durch die Luftunruhen war es ein insgesamt sehr ästhetischer Anblick.
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: Schleichend wurde mit zunehmender Höhe die Luft ruhiger, aber nach wie vor gelang kein Bild, auf dem die Sonnenscheibe scharf erscheint – scharf sind nur die Verzerrungen durch das schlechte Seeing.
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: Mit zunehmender Höhe über dem Horizont nahm auch die Absorption durch die Atmosphäre ab und die Belichtungszeiten konnten verkürzt werden. Hier war es nur noch eine 1/8000 s – nur mit ND 1,8 Graufilter vor der Kamera, aber ohne Frontfilter!
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: Schleichend wurde mit zunehmender Höhe die Luft ruhiger, aber nach wie vor gelang kein Bild, auf dem die Sonnenscheibe scharf erscheint – scharf sind nur die Verzerrungen durch das schlechte Seeing.
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: Zwischendurch habe ich die Szene auch mit weniger Brennweite (200 mm) festgehalten. So sind auf diesem Komposit aus zwei unterschiedlich langen Belichtungen auch Reflexe auf dem Meer und die Silhouetten einiger Gebirgszüge zu erkennen.
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: Etwa eine Stunde später, kurz nach 6 Uhr MESZ wendete sich das Blatt. Scheinbar stand die Sonne nun über den Unruhe stiftenden Luftschichten. Ein relativ ruhiger und scharfer Blick auf die Photosphäre mit grober Granulation und Sonnenflecken war nun möglich. Jetzt natürlich mit Frontfilter!
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: Der letzte Venustransit für 105 Jahre ist bald vorbei, die Venus nähert sich dem Sonnenrand. Nach wie vor ist die Luft gut und es sind scharfe Bilder möglich.
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: Etwa gegen 06:35 MESZ kam es zum 3. Kontakt. Auch dieser moment war sehr gut zu beobachten. Von Tropfenphänomen keine spur. Kein Wunder, denn dazu braucht man ein schlechtes Teleskop ;-). Kurz danach brach das Seeing leider wieder ein. Daher ist dies mein letztes Bild.
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Der Beobachtungsort - Skinakas-Observatorium |
Der Beobachtungsort war bei der Venustransit-Reise ein wichtiger Teil des gesamten Erlebnisses.
Dafür sorgte das Ambiente des Skinakas-Observatoriums und die Landschaft in 1700 m Höhe.
Der Gipfel ist eine Mondlandschaft
mit scharfkantigen Felsen und Steinen.
Das Observatorium besteht aus einer großen Kuppel mit dem 1,3 m Teleskop, einer älteren Kuppel mit 30 cm Teleskop der Kuppel des 60 cm Capella-Teleskops und einem Gästehaus.
Hier ist eine Zusammenstellung einiger Bilder, die nebenbei oder in der Nacht vor dem Transit entstanden sind.
Ein Auszug aus der Rubrik Astrofotos: Verschiedenes: Astronomische Orte
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: Das Skinakas Observatorium auf Kreta ist ein Gemeinschaftsprojekt der Universität Kreta, der Foundation for Research and Technology – Hellas (FORTH), und des Max Planck Institut für Extraterrestrische Physik in Garching. Die Anlage befindet sich auf einem Berg in über 1.700 m Höhe...
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: Das 1,3 m Teleskop in der Hauptkuppel des Skinakas-Observatoriums. Die Optik stammt con Carl Zeiss Oberkochen, ihr Öffnungsverhältnis beträgt f/7,64 und die Brennweite 985,7 cm.
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: Hier sieht man die kleinere, ältere Anlage des Skinakas-Observatoriums. Die kleine Kuppel beherbergt ein 30 cm Flat Field Teleskop – ein Schmidt-Cassegrain der Firma Lichtenknecker Optics. Die helle, rötliche Strichspur bei der Kuppel ist Mars.
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: Sternspuren über dem Skinakas Observatorium in der Vollmondnacht vor dem Venustransit am 6. Juni 2012. Störendes Streulicht kommt vor allem von der ca. 30 km entfernten Haupstadt der Insel, Heraklion.
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: Das Skinakas Observatorium auf Kreta ist ein Gemeinschaftsprojekt der Universität Kreta, der Foundation for Research and Technology – Hellas (FORTH), und des Max Planck Institut für Extraterrestrische Physik ind Garching. Die Anlage befindet sich auf einem Berg in über 1.700 m Höhe...
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