Wenn der Mond durch den Schatten der Erde wandert, spricht man von einer Mondfinsternis. Der Mond muss also von der Sonne aus gesehen genau hinter der Erde stehen, damit es zu einer Verfinsterung kommt.
Doch nicht jeden Monat kommt es dazu, Grund ist die um 5° zur Ekliptik geneigte Mondbahn. Dadurch verfehlt der Mond in den meisten Fällen den Erdschatten und wandert entweder unter oder über dem Schattenraum der Erde vorbei. Damit es zu einer Mondfinsternis kommt müssen also zwei Bedingungen erfüllt sein:
- Es muss Vollmond sein
- Der Mond muss gleichzeitig einen der beiden Schnittpunkte von Ekliptik und Mondbahn (Knoten) durchlaufen.
Grafik 1: Die Szenerie bei einer Mondfinsternis: die Erde steht zwischen Sonne und Mond und wirft ihren Schatten auf unseren Trabant.
Grafik 2: Die folgende Grafik illustriert die verschiedenen Situationen. Wie man erkennen kann, kommt es nur bei den Positionen A und B zu einer Mondfinsternis.
Da sich die Knotenlinie der Mondbahn in 18,6 Jahren einmal dreht, verschieben sich die Zeitpunkte der Finsternisse. Die Drehung erfolgt in Westrichtung (Rückwärtsbewegung der Mondknoten) weswegen der gleiche Knoten bereits nach 346,6 Tagen passiert wird – das Finsternisjahr.
Anders als bei einer Sonnenfinsternis ist das Ereignis einer Mondfinsternis nicht nur von einem schmalen Streifen auf der Tagseite zu beobachten, sondern von jedem beliebigen Ort auf der Nachtseite der Erde – zudem sieht sie von überall gleich aus. Aus diesem Grund sind Mondfinsternisse öfter zu beobachten, als die eigentlich häufiger auftretenden Sonnenfinsternisse.