
Selenogr. Koordinaten | [ 14,5N ; 11,3W ] |
Durchmesser | 58 km |
Höhe | 3.570 m |
Karte im Rükl-Mondatlas | 21 Timocharis |
Optimale Beobachtungszeit | 1 Tag n. e. Viertel Letztes Viertel |
Am Südende von Montes Apenninus, zwischen Mare Imbrium und Sinus Aestuum, liegt der sehr ausgeprägte Krater Eratosthenes. Es ist einer der schönsten auf dem Mond und am eindrucksvollsten bei eher tiefem Sonnenstand. Eratosthenes hat ein mächtiges Zentralgebirge und einen hohen, wohldefiniert kreisförmigen Ringwall mit zahlreichen Terrassen. Das Talgelände ist schroff und reich an Strukturen. Die Höhendifferenz zwischen dem Boden und dem oberen Rand beträgt rund 3.600 m. Der äußere Wall ist ebenfalls stark strukturiert und es finden sich zahlreiche Sekundärkrater von ausgeworfenem Material in der Umgebung.
Nach heutigem Kenntnisstand erfolgte der Einschlag vor 3,2 Milliarden Jahren. Er bildet eine Zeitmarke in Zeitskala der Mondgeschichte, mit der das Ende der Imbrianischen Periode und der Beginn der Eratosthenischen Periode definiert wird. Ihr folgt ab 1,1 Milliarden Jahren die Kopernikanische Periode, welche wiederum bis heute reicht.
Westlich von Eratosthenes verläuft Montes Carpatus, ein kleineres Ringsegment des Imbrium-Basins. Folgt man einigen eher flachen bergen nach Südsüdwest, trifft man auf den "Geisterkrater" Stadius und in der doppelten Entfernung in Richtung Südwesten auf den spektakulären Kopernikus. Eratosthenes wird von Kopernikus' Strahlensystem überlagert, was aber eher bei hohem sonnenstand zu erkennen ist.
Eratosthenes war Grieche und lebte ca. 250 v. Chr. in Alexandria. Im gelang die Berechnung des Umfangs der Erde mit erstaunlicher Genauigkeit.